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Weihnachten… – und tönt es noch so absurd.

Liebe Pfarreiangehörige, liebe Besucher:innen unserer Webseite

Weihnachten mit seiner biblischen Botschaft vom «Frieden auf Erden» fällt in eine unfriedliche Zeit. Die Versuchung ist gross, den christlichen Ursprung, das Fest der Geburt Jesu, unwirsch beiseitezuschieben. Historisch fragwürdig, theologisch schwer vermittelbar und mit der Friedensansage der Engel der Realität 2000 Jahre später nicht entsprechend.

Warum nicht stattdessen einfach die Feiertage mit den Liebsten geniessen? Die Batterien wieder einmal mit Wärme, Geborgenheit, Zuwendung auftanken – im Wissen, dass danach sowieso alles so weitergeht wie bisher. Tatsächlich spricht nichts dagegen, so zu verfahren. Und Freude und Respekt denen, die ihre Akkus über die Feiertage aufladen können. Also nicht nur diejenigen der Lichterketten und der neuen E-Gadgets unter dem Christbaum, sondern auch die eigenen Kraftspeicher. Aber…. Ja, dieses verflixte Aber. Was ist dann mit all denjenigen, die das nicht können? Weil sie einsam sind, im Krieg kämpfen, hungern, krank oder auf der Flucht sind… Ist Weihnachten nur ein Fest für diejenigen, denen es sowieso schon gut geht? (Oder was man so «gut» nennt.)

Der Ursprung von Weihnachten weitet den Blick. Damit ist nicht die legendenhafte Geburt Jesu im Stall gemeint: Am Anfang von Weihnachten steht die Erfahrung der Menschen, die mit Jesus etwas erlebt haben, das ihr Leben radikal veränderte. Und auch das Leben derjenigen, die sich ihnen anschlossen bis hin zu denen, die einige Jahrzehnte später die Geburtserzählungen in der heutigen Form der Bibel zusammenstellten. Ihnen war klar, dass mit dem Zimmermann, der später am Kreuz starb, etwas in die Welt gekommen war, das so kostbar ist, dass auch sein Anfang gewürdigt werden will.

Jesus, sein konsequentes Reden und Handeln, hatte ihnen die Augen geöffnet für die «Inkarnation» Gottes im Menschen, «Fleischwerdung» auf Deutsch. Sie und nachfolgend viele weitere Generationen suchender Menschen haben erkannt, dass wir Menschen und unser göttlicher Urgrund sich nicht trennen lassen. Die christlichen Mystiker:innen sprechen von der «Christusgeburt» im Menschen.

Eine Erfahrung, die sich in aller Stille oder in einem umwälzenden Erlebnis vollziehen kann. Weihnachten braucht es dazu nicht. Aber Weihnachten erinnert uns daran, offen zu bleiben für solche «Geburts-Momente» – auch in den Kriegsgebieten und am Sterbebett.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Euch eine gesegnete, lichtvolle Weihnachtszeit und einen zuversichtlichen Start im Jahr 2024. Wir freuen uns, auch im neuen Jahr mit Euch unterwegs zu sein.

Euer Pfarreiteam Johannes XXIII